(socialON) Digitalisierung | Forschung/Technologie: Beirat „Digitale Wertschöpfung“ berät über IT-Cybersicherheit. Brangs: „IT- und Cybersicherheit bereiten vielen Unternehmen große Sorgen – größere Sorgen machen mir jedoch Unternehmen, die deswegen auf neue digitale Technologien verzichten.“
Unter dem Vorsitz des Beauftragten der sächsischen Staatsregierung für Digitales, Staatssekretär Stefan Brangs, ist der Beirat heute in Dresden zusammengekommen. Schwerpunkt der ersten Sitzung in diesem Jahr ist das Thema IT- und Cybersicherheit. Noch immer agieren viele Unternehmen in Sachsen aufgrund von Sicherheitsbedenken zögerlich bei der Digitalisierung. Den neuen digitalen Technologien wohnt ein enormes Potential inne, aber auch einige Risiken, die es zu kontrollieren gilt. Durch Cyberkriminalität und allzu leichtfertiges IT-Nutzerverhalten drohen Unternehmen im schlimmsten Fall wirtschaftliche Schäden.
Für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft ist die Nutzung der neuen digitalen Technologien jedoch überlebenswichtig.
Staatssekretär Stefan Brangs: „Die Digitalisierung holt früher oder später ausnahmslos jedes Unternehmen, gleich welcher Branche, ein. Sicherheitsbedenken müssen ernst genommen werden, dürfen uns aber nicht davon abhalten technologische Entwicklungen aufzugreifen und mitzugestalten. Wenn wir die innovativen Prozesse nicht in Sachsen in Gang setzen, machen es andere. Der Sicherheitsaspekt muss immer Teil der Überlegungen sein, wenn Unternehmen neue digitale Technologien anwenden, darf aber nie der Grund sein, sich vom technischen Fortschritt zu verabschieden.
Die sächsische Staatsregierung wird daher im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie Sachsen Digital im Laufe des Jahres 2016 die sächsische Wirtschaft für den digitalen Wandel sensibilisieren. Die Ergebnisse der heutigen Sitzung des Beirates „Digitale Wertschöpfung“ werden nun durch die Sächsische Staatsregierung ausgewertet und fließen dann in die Weiterentwicklung der Digitalisierungsstrategie Sachsen Digital ein.“
Eine Maßnahme zur Cybersicherheit sächsischer Unternehmen und Bürger wird der „Safer Internet Day“ am 9. Februar 2016 sein, der durch den Freistaat Sachsen ausgerichtet wird. Im Festsaal der Dreikönigskirche findet eine „Live-Hacking“ Veranstaltung statt, bei der IT-Experten auf leicht verständliche Weise zeigen, wie heutzutage Sicherheitslücken ausgenutzt werden können, z. B. durch speziell programmierte USB-Sticks, schadhafte E-Mail-Anhänge oder gefälschte Webseiten. Die Teilnahme ist kostenfrei und für jeden Interessierten offen. Anmeldung unter post@vhs-dresden.de , telefonisch unter 0351-25440 oder ab dem 13. Januar 2016 auch online unter www.vhs-dresden.de
Weitere Infos unter: http://www.egovernment.sachsen.de/1084.html.
Hintergrundinformationen:
Pro Jahr investieren kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) rund 3.300 Euro in ihre IT-Sicherheit. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2013 hat sich die Zahl der angezeigten Straftaten im und über das Internet im Zeitraum von fünf Jahren nahezu verdoppelt. In Sachsen wurden 2013 insgesamt 2.295 Fälle von Cyberkriminalität registriert. Zur Kriminalität im Netz gehören etwa das Ausspähen und Abfangen von Daten, Computerbetrug, Fälschung von Zugangsdaten im Internet, Online-Erpressungen oder das sogenannte Phishing. Mit sogenannten Phishing-E-Mails versuchen Internet-Betrüger unter dem Anschein bekannter Unternehmen und Institutionen Passwörter, Kontonummern, Telefonnummern und andere persönliche Daten von Internetnutzern „abzufischen“. Seriöse Dienstleister fragen niemals per E-Mail, Telefon oder SMS vertrauliche Kundendaten ab. Falls Sie eine Mail erhalten, in der Sie aufgefordert werden, geheime, persönliche Daten einzugeben, sollten Sie darauf weder antworten, noch Anhänge oder enthaltene Links öffnen.
Auch die öffentliche Verwaltung steht im Fokus von Hackern. Im Jahr 2014 wurden allein 300 Angriffe auf das Sächsische Verwaltungsnetz (SVN) abgewehrt, über 37.000 Viren aus E-Mails entfernt und mehr als 73.000 Schadprogramme im Internetverkehr unschädlich gemacht.
Rückfragen an Pressesprecher Jens Jungmann: mailto:presse@smwa.sachsen.de
Quelle: Pressemitteilung Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vom 11.01.2016.