(socialON) Startschuss mit Ministerin: Der Faktor Mensch in der IT-Sicherheit. Die Arbeit in einem neuen nordrhein-westfälischen Graduiertenkolleg zur Cyber-Sicherheit hat begonnen. 15 junge Forscherinnen und Forscher legen los. Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) koordiniert in den kommenden vier Jahren das neue landesweite Graduiertenkolleg „Human Centered Systems Security – North Rhine Westphalian Experts in Research on Digitalization“, kurz Nerd NRW. In ihren Promotionen nehmen die Nachwuchswissenschaftler den Faktor Mensch in der IT-Sicherheit in den Blick.
Isabel Pfeiffer-Poensgen, Kultur- und Wissenschaftsministerin des Landes, hat das Kolleg am 23. März 2018 eröffnet. Es hat seinen Sitz am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI) an der RUB. In Tandems arbeiten die Doktoranden fach- und standortübergreifend. Die Einrichtung wird vom Land mit rund 4 Millionen Euro gefördert.
Fachkräfte dringend benötigt
„IT-Sicherheit ist von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Digitalisierung. Daher brauchen wir auf diesem Gebiet qualifizierte Fachkräfte. Mit dem interdisziplinären Graduiertenkolleg Nerd NRW fördern wir die wissenschaftliche Ausbildung einer neuen Generation von IT-Sicherheitsexpertinnen und -experten – und zugleich auch die Vernetzung der IT-Forschungsstandorte in Nordrhein-Westfalen“, sagte Pfeiffer-Poensgen beim Festakt an der RUB.
Exzellente Forschung an der RUB
„Die Einrichtung des Kollegs unterstreicht die Exzellenz unserer IT-Sicherheitsforschung“, so RUB-Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich. „Durch die breite fachübergreifende Zusammenarbeit – auch mit den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften – und die enge Kooperation mit dem Center for Advanced Internet Studies in Bochum sind wir international führend in der Forschung zur Cyber-Sicherheit. Das ist im Schulterschluss mit den Partnern in NRW ein großer Gewinn für die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler im Graduiertenkolleg.“
Menschen, Fehler, Sicherheitslücken
Der Faktor Mensch steht im Mittelpunkt des Graduiertenkollegs. Ob als Entwickler oder Nutzer, IT-Integratoren oder Systemadministratoren – jede dieser Gruppen ist für IT-Sicherheit mitverantwortlich und jede kann Fehler machen, die Sicherheitslücken öffnen. Die jungen Forscherinnen und Forscher werden daher die Fragen bearbeiten: Wo und warum werden von diesen Gruppen Fehler gemacht? Wie kann man sie vermeiden?
„In Nerd NRW wird die gesamte Bandbreite der Themen in IT-Sicherheit behandelt, von der Nutzbarkeit – Usability – von Sicherheitslösungen über branchenspezifische Probleme bis hin zu neuen kryptographischen Verfahren, die in Instant-Messaging-Apps eingesetzt werden“, sagt Prof. Dr. Jörg Schwenk vom HGI, Sprecher des Kollegs.
Lebensnahe Themen
Ziel ist es unter anderem, einfach zu nutzende und gut erklärte Lösungen für Endanwender zu entwickeln, die transparent und auf die jeweiligen Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind. Die Themen, um die es geht, sind entsprechend lebensnah – beispielsweise:
– Instant Messaging: Wie sicher oder unsicher sind Nachrichtendienste, sogenannte Messenger, wie Whats-App und andere?
– Smart Home: Wie kann man die Einrichtung der verschiedenen Geräte zuhause vereinfachen, damit zum Beispiel der eigene Fernseher nicht gehackt wird?
– „Medi-Sec“: Wie lassen sich Krankenhausgeräte auf Sicherheitslücken überprüfen? Gerade die IT im Krankhaus ist besonders kritisch, aber auch besonders anfällig für Cyberangriffe.
Insgesamt sind an dem Graduiertenkolleg neun Hochschulen beteiligt – neben der RUB sind das die Universitäten Aachen, Bonn, Paderborn, das Universitätsklinikum Münster sowie die Hochschulen Aachen, Köln, Münster und Ruhr-West. Mit der Einwerbung des Graduiertenkollegs war die RUB erfolgreich im Wettbewerb „Digitale Sicherheit“ des Landes Nordrhein-Westfalen.
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Quelle: Pressemitteilung
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