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21. November 2024
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Digitalisierung verändert Ausbildungsberufe

(socialON) Digitalisierung verändert Ausbildungsberufe. Drei Viertel befürworten Veränderungen in der bestehenden Ausbildung und jedes vierte Unternehmen hält neue Ausbildungsberufe für notwendig. Vor allem der Mittelstand erwartet gravierende Veränderungen.

Die Digitalisierung wird nach Einschätzung der Unternehmen die berufliche Ausbildung gravierend verändern. Mehr als jedes vierte Unternehmen (29 Prozent) gibt an, dass in Folge der Digitalisierung völlig neue Ausbildungsberufe eingeführt werden müssen. Drei Viertel der Unternehmen (76 Prozent) sind zudem der Meinung, dass der zunehmende Einsatz digitaler Technologien eine inhaltliche Anpassung der bestehenden Ausbildungsberufe erfordert. Gerade einmal vier Prozent der Unternehmen sagen, dass sich für die Auszubildenden auch in Zukunft nichts ändern muss. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter mehr als 1.500 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen von Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Mehrfachnennungen waren möglich. „Die Digitalisierung verändert unsere Wirtschaft tiefgreifend, von den Produkten bis zu Geschäftsprozessen und Geschäftsmodellen. Wir müssen unsere Jugendlichen dafür mit einer modernen, zukunftsorientierten Ausbildung fit machen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Den Grundstein dafür müssen wir bereits in der Schule legen, unter anderem mit einer fundierten Vermittlung von Digitalkompetenz im Fächerkanon, einem Pflichtfach Informatik und mit Englisch als Lingua franca der digitalen Welt ab der 1. Klasse.“

Vor allem im Mittelstand wird ein großer Bedarf an neuen Ausbildungsberufen gesehen. 40 Prozent der Unternehmen mit 50 bis 499 Beschäftigten plädieren für die Einführung gänzlich neuer Ausbildungsprofile, 68 Prozent befürworten Anpassungen bei den bestehenden Berufsbildern. Bei den Großunternehmen ab 500 Beschäftigten erwarten 25 Prozent neue Ausbildungsberufe, 79 Prozent Veränderungen bei den bestehenden Angeboten. Ähnlich sind die Anteile bei den kleineren Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten (24 Prozent rechnen mit neuen Berufe, 78 Prozent mit Veränderungen) und den Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigen (29 bzw. 75 Prozent). Rohleder: „Der Mittelstand steht vor der besonderen Herausforderung, seine bisherige Stärke auch in die digitale Welt zu überführen. Den Mitarbeitern und ihrer Qualifikation kommt im Mittelstand eine ganz besondere Bedeutung für die digitale Innovationsfähigkeit zu.“

Im IT-Bereich hat das Bundesinstitut für Berufsbildung ein Projekt gestartet, das Veränderungsbedarfe bei Fachinformatikern & Co untersucht. Bitkom ist an dem Verfahren mit mehreren Sachverständigen beteiligt. Rohleder: „Der Veränderungsbedarf geht aber weit über die klassischen IT-Berufe hinaus. Die digitale Transformation betrifft alle Berufe, vom Handel über die Industrie bis hin zum Handwerk.“

Methodik: Im Auftrag des Bitkom hat Bitkom Research 1.539 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen ab 3 Mitarbeitern aller Branchen befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft in Deutschland. Die Fragestellung lautete: „Sollten Ihrer Meinung nach die derzeitigen Ausbildungsprofile vor dem Hintergrund der Digitalisierung angepasst werden?“ Die Aussagen lauteten „Ja, die Digitalisierung erfordert die inhaltliche Anpassung bestehender Ausbildungsprofile“, „Ja, die Digitalisierung erfordert neue Ausbildungsprofile“, „Nein, die Digitalisierung erfordert keine wesentlichen Veränderungen der Ausbildungsprofile“.

Ansprechpartner
Andreas Streim
Pressesprecher
T +49 30 27576-112
a.streim@bitkom.org

Dr. Stephan Pfisterer
Bereichsleiter Bildungspolitik & Arbeitsmarkt
T +49 30 27576-135
s.pfisterer@bitkom.org

Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

Quelle: Pressemitteilung Bitkom vom 03.11.2015.

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