(socialON) 60 Prozent nehmen dienstliche Anrufe entgegen, 55 Prozent reagieren auf berufliche E-Mails. Jeder Zweite gibt an, dass die Vorgesetzten die Erreichbarkeit erwarten.
Am ersten Weihnachtsfeiertag schnell noch ein paar Mails beantworten oder an Silvester mal eben kurz mit dem Chef telefonieren: Rund drei Viertel (73 Prozent) der Berufstätigen in Deutschland, die über die Weihnachtsfeiertage und zwischen den Jahren Urlaub haben, sind dennoch dienstlich erreichbar. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Am häufigsten werden dabei Telefonanrufe beantwortet. 6 von 10 Befragten (60 Prozent) geben an, in diesem Zeitraum trotz Urlaubs dienstliche Telefonate mit Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten zu führen. 55 Prozent beantworten berufliche E-Mails oder Kurznachrichten wie SMS, ebenfalls mehr als jeder Zweite reagiert auf WhatsApp oder iMessage (53 Prozent). „Die Erreichbarkeit trotz Urlaub bleibt auch in diesem Jahr auf dem hohen Niveau der Vorjahre“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „An den freien Tagen auch mal komplett abzuschalten, sollte aber sowohl im Interesse der Mitarbeiter wie auch der Unternehmen liegen.“
Vor allem die Jüngeren wissen, wie sie an den freien Tagen den Aus-Schalter betätigen. 42 Prozent der unter 30-Jährigen gibt an, nicht auf berufliche Anrufe oder Nachrichten zu reagieren, bei den 50- bis 64-Jährigen sind es lediglich 30 Prozent. Am seltensten klinken sich die 30- bis 49-Jährigen komplett aus dem Job aus – unter ihnen gibt nur jeder Fünfte (20 Prozent) an, nicht erreichbar zu sein. Zwischen den Geschlechtern gibt es übrigens keinen nennenswerten Unterschied: 28 Prozent der Männer und 26 Prozent der Frauen reagieren nicht auf Anfragen von Vorgesetzten, Kollegen oder Kunden im Urlaub.
Erstmals wurden in diesem Jahr diejenigen, die trotz Urlaub beruflich erreichbar sind, nach den Gründen dafür gefragt. Rund jeder Zweite (48 Prozent) sagte, dass die Vorgesetzten dies erwarten würden. Knapp jeder Dritte (32 Prozent) erfüllt damit die Erwartungen der Kollegen, jeder Vierte (25 Prozent) die seiner Kunden. Lediglich jeder Fünfte (20 Prozent) gab an, dass er auch im Urlaub auf Anrufe oder Nachrichten reagiere, weil er selbst einfach gerne erreichbar sein möchte. Rohleder: „Gut möglich, dass mancher Mitarbeiter glaubt, der Chef würde von ihm ständige Erreichbarkeit erwarten, obwohl das gar nicht der Fall ist. Wichtig ist, dass Mitarbeiter und Unternehmen klare Vereinbarungen treffen, wann auf welche Weise eine Erreichbarkeit gewünscht oder notwendig ist – und wann berufliche Anrufe und Mails warten sollten.“ Bitkom empfiehlt, im Urlaub nach Möglichkeit abzuschalten und auszuspannen. Für den Notfall sollte ein spezieller Kommunikationsweg, etwa per SMS, vereinbart werden, so dass Mitarbeiter nicht ständig alle Kommunikationskanäle beobachten, nur um im Fall der Fälle reagieren zu können.
Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.007 Personen ab 14 Jahren befragt. darunter 504 Berufstätige. Die Fragestellung lautete: „Sind Sie Weihnachten, zwischen den Jahren und Neujahr beruflich per E-Mail, telefonisch oder per Kurznachricht erreichbar, sofern Sie Urlaub haben?“ sowie „Warum Sind Sie im Urlaub erreichbar?“
Ansprechpartner
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Pressesprecher
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Dr. Stephan Pfisterer
Bereichsleiter Bildungspolitik & Arbeitsmarkt
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s.pfisterer@bitkom.org
Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.
Quelle: Pressemitteilung Bitkom vom 14.12.2015.