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21. November 2024
Bayern

Huml warnt vor Muttermilch-Börse im Internet / Bayerns Gesundheitsministerin: Säuglinge könnten erkranken

(socialON) Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml beobachtet die Einrichtung einer Muttermilchbörse im Internet mit Sorge. Huml betonte am Sonntag: „Ich warne davor, dort Milch zu beziehen. Denn Säuglinge könnten erheblichen gesundheitlichen Schaden erleiden. Für die eigenen Kinder ist Muttermilch zwar sehr wertvoll. Als Fremdspende wird sie in der modernen Medizin aber nur aus wichtigen medizinischen Gründen und mit höchster Vorsicht eingesetzt.“

Der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Dr. Andreas Zapf, erklärte: „Die Börse im Internet wurde initiiert, um privat den Austausch von abgepumpter Muttermilch zu ermöglichen. Der Vertrieb wird jedoch nach unserer Kenntnis ohne ausreichende Sicherheitsstandards durchgeführt.“ Dies berge enorme Risiken für das Empfängerkind. Die freiwilligen Angaben der Spendermütter in der Börse über Krankheiten sowie Lebens- und Essgewohnheiten seien nicht überprüfbar. Huml unterstrich: „Abgepumpte Muttermilch stellt einen idealen Nährboden für Mikroorganismen dar. Eine ausreichende Hygiene ist dringend notwendig. Schutz und Sicherheit des Empfängerkindes müssen oberstes Ziel sein, damit der Säugling nicht erkrankt.“

Zapf verwies darauf, dass durch eine finanzielle Entschädigung der Spenderin die Gefahr des Missbrauchs bestehe: „Es ist nicht auszuschließen, dass eine Frau ihre Milch abpumpt, um damit Geld zu verdienen.“ Durch Spendermilch könnten jedoch Infektionen wie HIV oder Hepatitis übertragen werden. Darüber hinaus könnten Fremdstoffe wie Nikotin, Koffein, Drogen, Alkohol oder Medikamente die Babys schädigen.

Zapf fügte hinzu: „Es ist normalerweise nicht nötig, die Muttermilch für das eigene Kind zu testen, weil die Mutter zusammen mit ihrem Kind bei der bakteriologischen Keimflora eine Einheit bildet. Bei Spendermilch ist jedoch, wie bei einer Blutspende, eine regelmäßige Überprüfung erforderlich. In den Frauenmilchbanken entsprechend ausgestatteter Kliniken kann das mikrobiologische Infektionsrisiko minimiert werden. Dagegen ist bei Online-Börsen eine ausreichende mikrobiologische Testung nicht garantiert.“

Quelle: Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

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