(socialON) Mit einem Gruppencoaching wurde das Landesprojekt „Bildungsmanagement 2.0“ am 18. März 2013 in Stuttgart eröffnet. Das gemeinsame Coaching-Programm von MFG Innovationsagentur für IT und Medien und KIT Fernstudienzentrum geht der Frage nach, wie man aktuelle Web 2.0-Anwendungen sinnvoll in die tägliche Bildungsarbeit integrieren kann. In einem halbjährigen Strategieprozess begleiten Coaches der MFG und des KIT vier ausgewählte Weiterbildungseinrichtungen aus Baden-Württemberg bei der Organisationsentwicklung und animieren sie zu konkreten Schritten im Social Web. Offene Webinare für alle Interessierten ergänzen die Gruppen- und Einzelcoachings für die teilnehmenden Institutionen.
Sich vernetzen, teilen, zusammenarbeiten – Partizipation ist das Leitmotiv im Social Web, wo jeder beliebige Nutzer Inhalte erstellen kann. In Blogs kann man sich zu den verschiedensten Themen mitteilen, in Netzwerken wie Facebook und Google Plus mit Freunden und Bekannten kommunizieren, auf Foren öffentlich diskutieren. Auch für den Bildungssektor gewinnen die sozialen Netzwerke an Bedeutung. Allerdings werden sie oft wenig zielgerichtet genutzt.
Wie aber lässt sich dieses Potenzial zur Reflexion und Diskussion am besten in der Erwachsenenbildung einsetzen – und das strukturiert und strategisch sinnvoll? Darum geht es im Coaching-Programm „Bildungsmanagement 2.0“. Die MFG Innovationsagentur und das Fernstudienzentrum des KIT bieten das Programm im Auftrag des Kultusministeriums Baden-Württemberg an. Im Vordergrund steht – dem Kerngedanken des Social Web entsprechend – ein partizipatorischer Ansatz:
Gemeinsamer Weg zum individuellen Fahrplan
Die vier teilnehmenden Bildungseinrichtungen erarbeiten sich im Laufe des Coaching-Programms eine individuelle Web 2.0 Roadmap – anhand eines Pilotprojekts, das die Teilnehmer selbst auswählen. Dabei stehen ihnen Coaches der MFG und des KIT beratend zur Seite. Mit dabei sind die Volkshochschulen Böblingen-Sindelfingen und Offenburg, die Evangelische Erwachsenen- und Familienbildung in Württemberg und die ttg team training GmbH. Vom Einsatz von Web 2.0 in der Bildungsarbeit versprechen sich die Institutionen nicht nur das Erschließen neuer Weiterbildungskonzepte. Sie wollen auch neue Zielgruppen erreichen und vor allem jüngere Leute ansprechen sowie die interne Kommunikation und Zusammenarbeit verbessern.
Beim Auftakt-Gruppencoaching am 18. und 19. März 2013 in der MFG Meeting Area in Stuttgart analysierten die vier Einrichtungen zunächst eigene Stärken und Schwächen, um dann gemeinsam mit den Coaches Handlungsfelder zu identifizieren. Mit den ersten Ergebnissen waren die Teilnehmer sehr zufrieden:
„Das Coaching-Programm passt hervorragend zu unserem Timing, weil wir gerade
mit der Strategie beginnen. Bisher hatten wir keinen roten Faden, aber in den letzten zwei Tagen haben wir ein paar Kilometer gemacht und wissen nun, welche Entscheidungen anstehen. Dafür brauchten wir den Anstoß von außen“, resümiert Martina Wörner, Leiterin der VHS Offenburg. „Die Unterstützung im Gruppencoaching war gut – meine Erwartungen wurden sogar weit übertroffen – und die Einzelcoaching-Treffen werden da nahtlos anschließen. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen.“
Offene Webinare und Austausch auf Google Plus
Für die nächsten Monate sind zum einen Einzelcoachings angesetzt, die im Wechsel von zwei Coaches der MFG und zwei des KIT gehalten werden. In den Einzelsessions werden nicht nur die Pilotprojekte der Teilnehmer analysiert, sie dienen als Reflexionsinstrumente für die gemeinsame Strategieentwicklung. Die MFG setzt hier ihre Expertise aus dem EU-Projekt SVEA ein, das ein Web 2.0-Schulungsprogramm für Weiterbildungs-Trainer entwickelte, während das KIT Fernstudienzentrum Erfahrung in der Weiterbildung von Lehrkräften in Bezug auf den Einsatz neuer Technologien mitbringt.
Zum anderen werden Expertentrainings zu Schlüsselthemen wie Marketing und Recht angeboten, in Form von Webinaren, die allen Interessierten offenstehen. Ergänzt werden diese Maßnahmen um die Nutzung einer Google Plus-Plattform für das Social Learning, die dem Austausch zwischen den Einrichtungen und der Öffentlichkeit dient. Bei einem Abschlusstreffen im November 2013 werden die Aktivitäten evaluiert und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Über Bildungsmanagement 2.0
Das gemeinsame Coaching-Programm der MFG Innovationsagentur für IT und Medien und des Fernstudienzentrums des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) möchte Bildungseinrichtungen dabei unterstützen, Web 2.0-Instrumente in die tägliche Bildungsarbeit zu integrieren. Es soll dazu dienen, Best Practices zu generieren, die beispielhaft für eine nachhaltige Integration Neuer Medien im Bildungskontext stehen und deren Innovationspotential dokumentieren. Das Programm wird durch das Kultusministerium Baden-Württemberg gefördert.
Über die MFG Innovationsagentur für IT und Medien
Die MFG Innovationsagentur für IT und Medien stärkt seit 1995 den IT-, Medien- und Kreativstandort Baden-Württemberg. Sie verbessert die landesweite Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit unter anderem durch die Förderung regionaler, nationaler und internationaler Kooperationen. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung von erfolgreichem Unternehmertum, besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen, sowie deren Vernetzung mit anwendungsnaher Forschung und öffentlichen Förderprogrammen.
Seit 2013 ist die MFG Innovationsagentur auch Partner im Bündnis für Lebenslanges Lernen, das im Kultusministerium Baden-Württemberg verortet ist. Ziel des Bündnisses, das rund 40 Organisationen, Einrichtungen und Ministerien umfasst, ist es zunächst ein neues Landesprogramm zur Förderung der Weiterbildung vor allem bildungsbenachteiligter Menschen zu initiieren. Dabei beteiligt sich die MFG als Berater zur effektiveren Nutzung und Einbindung neuer Medien in der Erwachsenenbildung.
Fachliche Ansprechpartnerin
MFG Innovationsagentur für IT und Medien Baden-Württemberg
Petra Newrly
Leiterin Projektteam Kompetenzfeld Technologieunterstütztes Lernen
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