(socialON) Anzahl der Erklärungen steigt mit der Größe der Unternehmen. Hoher Anpassungsbedarf. Bitkom veröffentlicht FAQ zur Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung. Internationale Privacy Conference am 22. September 2016 in Berlin.
Jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) in Deutschland verwendet mehr als eine Datenschutzerklärung, um Kunden oder Nutzer zum Beispiel auf Webseiten oder Papierformularen über die Verarbeitung personenbezogener Daten zu informieren und ihre Einwilligung dafür einzuholen. 62 Prozent nutzen dagegen nur eine Datenschutzerklärung. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 509 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern ergeben. Demnach hängt die Anzahl der verwendeten Datenschutzerklärungen stark von der Größe des Unternehmens ab. Bei Unternehmen ab 500 Mitarbeitern nutzen 89 Prozent mehr als eine Erklärung. 32 Prozent haben zwei, 37 Prozent drei bis fünf und 20 Prozent mehr als fünf Datenschutzerklärungen für unterschiedliche Zwecke im Einsatz.
Lediglich 11 Prozent der Großunternehmen geben an, nur eine Erklärung zu haben. „Mit der Einführung der EU-Datenschutz-Grundverordnung müssen sämtliche Datenschutzerklärungen auf den neuesten Stand gebracht werden“, sagte Susanne Dehmel, Bitkom-Geschäftsleiterin Datenschutz und Sicherheit. So ergeben sich aus der neuen Verordnung zusätzliche Informationspflichten und die formalen Vorgaben für Einwilligungen wurden verschärft, was in den Datenschutzerklärungen berücksichtigt werden muss.
Die Datenschutzerklärung ist nur ein Element, das die Unternehmen an die EU-Datenschutz-Grundverordnung anpassen müssen. Der Bitkom zeigt in seiner aktuellen Publikation „FAQ zur Datenschutz-Grundverordnung“, welche Änderungen außerdem konkret auf die Unternehmen zukommen. Die Datenschutz-Grundverordnung ist kürzlich in Kraft getreten und muss jetzt von den Unternehmen umgesetzt werden. Stichtag für die Anwendung sämtlicher Regelungen in den Mitgliedsstaaten der EU ist der 25. Mai 2018. Bis dahin müssen auch die nationale Gesetzgebung angepasst und Details der Verordnung von den Datenschutzbehörden konkretisiert werden. Der aktuelle Stand bei der Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung sowie die Regelungen zur Übermittlung von personenbezogenen Daten in die USA, unter anderem das neue „EU-U.S. Privacy Shield“, sind das Thema der internationalen Bitkom Privacy Conference, die am 22. September 2016 in Berlin stattfindet.
Die FAQ zur Datenschutz-Grundverordnung stehen kostenlos zum Download bereit unter https://www.bitkom.org/Presse/Anhaenge-an-PIs/2016/160909-EU-DS-GVO-FAQ-03.pdf.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 509 Datenschutzverantwortliche von Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland befragt. Die Frage lautete: „Wie viele unterschiedliche Datenschutzerklärungen haben Sie derzeit in Ihrem Unternehmen im Einsatz, z.B. auf Webseiten oder auf Formularen, mit denen die Einwilligung zur Datenverarbeitung für bestimmte Zwecke eingeholt wird?“
Ihre Ansprechpartner:
Maurice Shahd
Pressesprecher
T +49 30 27576-114
m.shahd@bitkom.org
Susanne Dehmel
Geschäftsleiterin Datenschutz und Sicherheit
T +49 30 27576-223
s.dehmel@bitkom.org
Bitkom vertritt mehr als 2.400 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon 1.600 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 9 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.
Quelle: Pressemitteilung bitkom vom 20.09.2016.