(socialON) Anlässlich des Nationalen IT-Gipfels in Berlin warnt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vor einer selbstverschuldeten Innovationsmüdigkeit im Dienstleistungssektor und vor Rückgang der Innovationstätigkeit.
Trotz erheblichen Drucks durch die Digitalisierung nehme die Innovationstätigkeit wegen hohen Leistungsdrucks und mangelnder Zeitressourcen ab, wie das ver.di-„Innovationsbarometer 2015“ auf Basis von Umfragen unter Arbeitnehmervertretern in Aufsichtsräten, Betriebs- und Personalräten ergeben habe. „Wenn hohe Arbeitsbelastung und Zeitmangel zu weniger Innovationen führen, bremst sich die Wirtschaft selbst aus“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder anlässlich des Nationalen IT-Gipfels, der am Mittwoch (18. November 2015) in Berlin beginnt.
Die Befunde aus dem ver.di-„Innovationsbarometer 2015“ seien bedenklich. So gaben 76 Prozent der Befragten an, dass die zunehmende Digitalisierung zwar die Notwendigkeit zu Innovationen erhöhe. Gleichzeitig aber ist der Anteil der Betriebe, die keine Innovationen durchführten, von 16 Prozent (Umfrage 2013) auf 23 Prozent gestiegen. Dies führen 91 Prozent der Befragten auf Zeitmangel und Arbeitsdruck zurück. Auf die Frage nach den Folgen digitaler Innovationen gaben 82 Prozent der Befragten zudem an, dass die Qualifikationsanforderungen gestiegen seien.
Die Innovationsschwäche sei indes kein unabänderliches Schicksal:
„Die Unternehmen im Dienstleistungssektor können mit einer beschäftigtenfreundlichen Gestaltung der Arbeitsbedingungen ihren Innovationsmotor wieder zum Laufen zu bringen“, stellte Schröder klar.
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Quelle: Pressemitteilung Verdi vom 17. November 2015.