(socialON) Verbraucher vertrauen in Finanzfragen auf Online-Portale. Internetangebote liegen vor Versicherungsvertretern. Ob Smartphone-Tarif oder Steuererklärung, Kfz-Versicherung oder Baufinanzierung: Wenn es um das eigene Geld geht, ist guter Rat teuer. Doch wem vertrauen die Verbraucher in Finanzangelegenheiten am meisten? Diese Frage wurde in einer Studie mit 1.007 Personen ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom untersucht. Dabei sollten die Befragten angeben, für wie vertrauenswürdig sie verschiedene Personengruppen, Online-Dienste oder Institutionen halten, wenn es um finanzielle Ratschläge geht.
Voraussetzung dafür war, dass sich die Befragten eine Beurteilung selbst zutrauen, weil sie zum Beispiel die Angebote kennen oder zumindest davon gehört haben. Gleich nach Freunden und Familie, die von 92 Prozent als vertrauenswürdig eingestuft werden, folgen Internetangebote. 71 Prozent vertrauen Online-Verbraucherportalen wie finanzen.net oder finanztip.de in Finanzfragen und 68 Prozent halten Online-Vergleichsportale wie zum Beispiel Verivox.de oder Check24.de in dieser Hinsicht für vertrauenswürdig. 43 Prozent vertrauen zudem ihren Kontakten in sozialen Netzwerken bei Finanzangelegenheiten, gut ein Drittel setzt auf Bankberater (36 Prozent). Es folgen Online-Foren oder Blogs (29 Prozent) sowie Versicherungsvertreter (26 Prozent).
„Fast alle Verbraucher müssen heute regelmäßig Entscheidungen fällen, die finanzielle Auswirkungen haben, und dabei fühlen sich viele von der Vielfalt und Komplexität der Angebote überfordert. Web-Portale können hier wertvolle Orientierung liefern“, sagt Dr. Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer. „Insbesondere Webseiten, die unabhängige Informationen bieten und Transparenz herstellen, können dem Verbraucher helfen, attraktive Angebote zu finden und Geld zu sparen. Sie sind insofern eine gute Ergänzung zu der individuellen und professionellen Beratung, die Banken und Versicherungen bieten.“
Dass Verbraucher in puncto Finanzen Beratungsbedarf haben, zeigt die Befragung ebenfalls deutlich: So sagen 67 Prozent der Deutschen: „Ich verstehe die Finanzwelt immer weniger.“ 66 Prozent erklären zudem, dass sie digitale Angebote rund um Banking und Bezahlen nicht verstehen. Rohleder: „Derzeit entstehen zahlreiche neue digitale Finanzprodukte und Dienstleistungen, die hochattraktiv sind, dem Verbraucher aber häufig erst nahegebracht werden müssen. Hier müssen sowohl klassische und neue Medien wie auch Fintechs und traditionelle Banken Aufklärungsarbeit leisten.“
Bitkom rät, bei allen Informationen rund um Finanzfragen zu prüfen, welche Personen bzw. Organisation diese verantworten. Nicht selten finden sich hier einzelne Unternehmen mit speziellen wirtschaftlichen Interessen. Ein Abgleich mehrerer Seiten kann im Zweifel helfen einzuschätzen, ob die jeweiligen Informationen glaubwürdig sind.
Weitere Ergebnisse aus der Befragung sind unter folgendem Link verfügbar: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Online-Kredite-und-Online-Versicherungen-sind-im-Kommen.html
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1007 Deutsche ab 14 Jahren befragt. Die erste Fragestellung lautete: „Inwiefern halten Sie die folgenden Institutionen oder Personengruppen für vertrauenswürdig, wenn es um finanzielle Ratschläge geht?“ Die angegebenen Werte beziehen sich auf die Antworten für „sehr vertrauenswürdig“ oder „vertrauenswürdig“. Berücksichtigt wurden jeweils nur die Antworten der Befragten, die sich selbst ein Urteil über die jeweiligen Personengruppen, Online-Dienste oder Institutionen zutrauten. Die zweite Fragestellung lautete: „Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?“ Die angegebenen Werte beziehen sich auf die Antworten für „stimme voll und ganz zu“ und „stimme eher zu“.
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Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.
Quelle: Pressemitteilung bitkom vom 23.06.2016.